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essen fassen. Ein Dokumentarfilm ÜBERLEBENSMITTEL

 
Als Diplomarbeit produzierten fünf StudentInnen des Kollegs für Multimedia bzw. Fotografie und audiovisuelle Medien der Graphischen in Wien, einen 30-minütigen Dokumentarfilm zum Thema (Lebensmittel-)Überproduktion, Wegwerfmentalität und Armut in österreich. Die DVD besticht nicht nur wegen ihres Inhalts, sondern auch durch ihre sorgfältige grafische Gestaltung inclusive eines 24seitigen booklets. Als Impulsfilm für den Unterricht ist diese Produktion hervorragend einzusetzen! filmABC thematisiert den Film im Unterrichtsmaterial Blicke über den Tellerrand – Aktuelle Dokumentarfilme über die Produktion und den Konsum von Lebensmitteln.
 
Die GestalterInnen schreiben dazu:

Konsum im Überfluss. Das Grundrecht Nahrung ist eine Ware, die sich nicht alle leisten können oder wollen. Gleichzeitig landen Unmengen an unverbrauchten Lebensmitteln im Müll. Eine Frage der Verteilung? Einerseits existiert (in Österreich) massiver Überfluss, auf der anderen Seite ein eindeutiger Mangel. Nicht nur die private Wegwerfmentalität vieler, auch die Politik der Supermärkte und GroßhändlerInnen macht die krassen Unterschiede deutlich:

Eine Studie der Universität für Bodenkultur aus dem Jahr 2004 zeigt, dass alleine im Großraum Wien rund 200 Tonnen Tiefkühlprodukte pro Jahr wegen ihrer zu geringen Resthaltbarkeitsdauer entsorgt werden. Zugleich wird die Schere zwischen Arm und Reich bzw. Überfluss und Mangel immer größer: 460 000 Menschen (6% der Wohnbevölkerung) in österreich sind von Armut und sozialer Ausgrenzung betroffen. Knapp 7% der Menschen sind armutsgefährdet. Auch 21% der Personen mit einem Einkommen über der Armutsgefährdungsschwelle sind in zentralen Lebensbereichen stark eingeschränkt: Armut ist eine Lebenslage des Mangels, die sich in sozialer Ausgrenzung äußert. Aber gerade der Wohlstand einer Gesellschaft gilt als Beurteilungskriterium für Armut. Können wir es uns „leisten“, dass so viele am Rand des Existenzminimums leben, wo doch großer Überfluss herrscht?

Als Ausgleich innerhalb des Systems agiert die Wiener Tafel, ein unabhängiger, gemeinnütziger Verein, der überschüssige Lebensmittel und Hygieneartikel vor dem Müll rettet und sie an karitative Organisationen und soziale Einrichtungen, wie Jugend- und Obdachlosenhäuser oder Flüchtlingsheime, weiter gibt. Kann man sich dem Konsumzwang auch entziehen? „Containern“, auch „dumpstern“ oder „dump diving“ genannt, bezeichnet das Mitnehmen und Verwerten weggeworfener Lebensmittel aus Abfallcontainern. Für die AktivistInnen handelt es sich um eine alternative Lebensart aus Überzeugung.


Eine filmische Auseinandersetzung mit den Umständen, Ursachen, Initiativen und Aktionen von Liesa Kovacs, Kornelia Kugler, Eva Rauer, Andrea Scheibelhofer und Martin Skutl. Anfragen zum Film an Gerhardt Ordnung unter go@filmabc.at .
     
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