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FILMSCHNITT WERTET, SCHAFFT ORDNUNG...

    ...stellt Regeln auf, strukturiert, erzeugt Aussage, stellt dar – so knapp, meint die Cutterin / Editorin Karina Ressler, kann man ihren Arbeitsbereich auch beschreiben.  

Im Videointerview (Transkript als Download siehe unten) hinterfragt sie die Themen Schnitt und Filmvermittlung und gibt praktische Hinweise wie sie damit selbst in Aus- und Weiterbildungsangeboten verfährt.

Die montierte Wirklichkeit:
"Wir setzen die Welt aus Einzelteilen zusammen. Es gibt nichts Ganzes. Wir leben in Systemen, deren Eigenschaften mehr sind als die Eigenschaften der Bestandteile, von denen auch wir welche sind. Wie mittels Facettenaugen erhalten wir ein Bild aus unzähligen Einzelbildern und kreieren daraus, was wir Realität nennen. Wir kombinieren ständig, wir huschen zwischen Erinnerung, gegenwärtigem Aufnehmen und Vorstellung hin und her. Unsere Wahrnehmung ist ein Resultat von Unterscheidungen und Entscheidungen. Wenn wir sehen, sehen wir das Differente." (Karina Ressler)

Zum Film SCHLÄFER
"In eine Welt des Normalen fällt ein Tropfen Gift: ein Wissenschaftsinstitut, ein junger Wissenschafter, sein Kollege, sein Chef, die anziehende Kellnerin, eine Frau vom Verfassungsschutz.
Wie auf einem Floss, ohne festen Boden, ohne Rückhalt, ohne klare Navigation kommt es zu vorübergehenden Allianzen, die manchmal wie Freundschaft oder auch Liebe aussehen können, am Ende aber doch nicht mehr sind als flexible Konstrukte, die fallen, sobald der Wind von einer anderen Richtung weht. Unser Held ist modern, ohne Ideologie, ohne Bündnis, ohne Anspruch an die Welt. Er will 'zu den Guten gehören' und dies wird ihm zur Falle. Er wird schuldig ohne Schuld, er wird zum Täter ohne Tat. Und doch reflektiert auch er nur die Umgebung, in der alles biegbar, dehnbar, mobil ist, und der einfache Wunsch zu überleben schnell die kurzlebige Moral für den Tag angibt.
In die Enge, in die Isolation getrieben setzt der Wissenschafter sein Experiment an Mäusen fort: dort scheinen die Regeln nüchtern und unverrückbar. Auch das Gebet ist alt wie Stein." (Karina Ressler)

1957 geboren, hat Karina Ressler die Wiener Filmakademie absolviert und ist seit 1985 eine gefragte Cutterin für Kino- und TV-Filme in Österreich und Deutschland. Bei einer Vielzahl österreichischer Kinofilme hat sie zu deren Erfolg  beigetragen. Karina Ressler erhielt 1997 den vom Bundeskanzleramt initiierten österreichischen Würdigungspreis für Filmkunst.

Bei den GermanistInnentagen 2005, die sich mit dem Thema Film auseinandersetzten, hielt Karina Ressler ein Schnittseminar mit vielen Beispielen aus ihrer Praxis. Lesen Sie dazu ihren Text "Montage" aus dem im Juni 2005 erschienenen GermanistInnenforum Nr. 27.
     
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