Get the Flash Player to see this slideshow.
filmABC-Weblog
linkliste / sitemap
kontakt / impressum

Dramaturgie / Drehbuch

  Do, 09.06.2011, 11.00 Uhr

Marie Kreutzer stellt anhand ihres Kurzspielfilms „Cappy Leit“ ihre Arbeit als Autorin und Dramaturgin vor.


CAPPY LEIT

Regie & Buch: Marie Kreutzer
Österreich 2001, 35 mm, Farbe, 19 min, Kurzspielfilm

CAPPY LEIT beginnt am familiären Frühstückstisch. Die 14-jährige Theres diskutiert gelangweilt mit dem Vater ihr zu spätes Heimkommen vom Vorabend. Der Streit, den wir erwarten, bleibt aus. Stattdessen trifft die Kamera eine Aussage, indem sie Schwester und Bruder in der Halbnahen zusammenbringt. ”I love you, I love you, I love you”, tönt es nebenbei aus dem Radio. Theres hat andere Probleme als ”zwölf Uhr” oder ”halb eins”, denn sie ist verliebt in ihren älteren Bruder Jakob. Marie Kreutzers Film vermeidet ”Teenage”-Stereotypen. Statt davon auszugehen, daß man mit 14 eben Probleme hat, betrachtet er die Protagonistin im Kontext ihrer Lebenswelt. Die Kamera folgt Theres (Pauline Reiner) durch ihren Alltag und bleibt dabei immer dicht an ihrem Körper, ihren Gesten und Blicken. Wir lernen Theres als Mittelpunkt einer zweigeteilten Zeichenwelt kennen, in der ”Bananenmilch” oder ”Eis” Kindsein bedeuten, während ”Marlboro-Rauchen” und ”Beine-Rasieren” für das neue Erwachsensein stehen.

Theres und ihr Freundeskreis sind Jugendliche, die beim Ausgehen mit erwachsener Geste ein Kindergetränk bestellen: ”Cappy Leit” - Orangennektar mit Leitungswasser verdünnt. In dieser Übergangswelt macht Theres ihre neuen Gefühle an einer Konstante fest, am Bruder, den sie liebt. CAPPY LEIT schlägt keine Lösung vor. Stattdessen endet er mit einem symbolischen Mißverständnis: ”Willst Du ein Eis?”, fragt der Bruder seine kleine Schwester, worauf sie uns aber eine Antwort schuldig bleibt.
(Maya McKechneay, Verleihernotiz sixpackfilm)
     
  Unser Gast: Marie Kreutzer

1977 in Graz geboren, lebt und arbeitet in Wien. Matura an der AHS Modellschule Graz – einer Alternativschule mit künstlerischem Schwerpunkt. Studium Buch & Dramaturgie an der Filmakademie Wien bei Prof. Walter Wippersberg, Abschluss mit Diplomarbeit zum Thema „Dramaturgie des Kurzspielfilms“ mit Auszeichnung, Tätigkeit als Script & Continuity bei einigen Kino- und TV-Produktionen. 2003-2007 Gestalterin bei der SENDUNG OHNE NAMEN (ORF/Neue Sentimental Film), 2005 Cine-Styria-Stipendium für das Drehbuch DIE VATERLOSEN, seit 2007 Vorstandsmitglied im Drehbuchverband und Drehbuchforum Austria, seit 2008 Mitglied des Beirats für Stoffentwicklung im Österreichischen Filminstitut.
     
    Filmographie (Buch & Regie)

2011    „Die Vaterlosen“, Spielfilm, 105 Minuten
2009    „Ingrid“, Kurzspielfilm, 12 min
2008    „Punsch noël“, Kurzfilm, 10 min Diagonale 08, Vienna Independent Shorts
2007    „Weihnachtsdienst“, Dokumentarfilm, 25 min „Kreuz & Quer“/ORF, Metafilm
2006    „White Box“, Spielfilm, 27 min nach einer Erzählung von Siri Hustvedt; Diagonale 07: Thomas-Pluch-Drehbuchförderpreis; Premiers Plans Angers 08
2005    „7 Todsünden/Trägheit“, Dokumentarfilm, 25 min „Kreuz & Quer“/ORF, Metafilm
2002    „un peu beaucoup“, Kurzspielfilm, 34 min Diagonale 03, zahlreiche internationale Festivalteilnahmen, 3. Preis der short cuts cologne 03, arte, 3sat
2000    „Cappy leit“, Kurzspielfilm, 17min Diagonale 01, zahlreiche internationale Festivalteilnahmen, 1. Preis des Jugendfilmwettbewerbs der Kurzfilmtage Oberhausen, 1. Preis des Drehbuchwettbewerbs der StudentInnen der Filmakademie Wien, ORF-Kunststücke, arte, 3sat

Arbeiten als Drehbuchautorin (Auswahl)

„Das Fräulein“ (Kinofilm, CH/D 2006, Regie: Andrea Staka; Goldener Leopard für den besten Wettbewerbsfilm, Locarno 2006; Schweizer Filmpreis in der Kategorie Bestes Drehbuch), Mitarbeit am Drehbuch
„DOOF“ (Kinofilm, D 2009, Regie: Ulrike Kofler), Drehbuch
„CURE“ (Kinofilm, Projektentwicklung, Regie: Andrea Staka) Drehbuch
     
    ^ zurück zu "3xKurzFilm"
     


Links zum Artikel: